Plasmatechnik im Badezimmer

Das Gründerteam von Glim Skin: Friederike Kogelheide (links) und Manuel Schröder (rechts)

© RUB Marquard

Das Gründerteam von Glim Skin, bestehend aus Friederike Kogelheide & Manuel Schröder, nutzt seine Forschung in der Elektrotechnik für die Entwicklung eines Hautpflegeproduktes ohne Chemie. Sie richten sich damit vor allem an Pubertierende, doch perspektivisch soll die Zielgruppe wachsen. Mitgründerin Friederike Kogelheide hat mit uns über die Gründungsidee gesprochen.


Beschreibt eure Gründungsidee:

Wir haben ein innovatives Kosmetikgerät entwickelt, das wir zunächst an pubertierende Jugendliche vertreiben wollen. Leider leiden ungefähr 85% aller Teenager unter unreiner, entzündeter Haut und diesen wollen wir helfen, langfristig ein pickelfreies Gesicht und mehr Selbstbewusstsein zu bekommen. Wir bieten eine effiziente Lösung für die Bekämpfung von Pickeln an, die den Einsatz chemischer Zusatzstoffe überflüssig macht. Unser Kosmetikgerät richtet sich nicht nur an Teenager, sondern an alle Personengruppen, ob pubertierend, jung oder alt, die unter ihrem nicht ganz perfekten Hautbild leiden und eine nachhaltige Lösung den herkömmlichen Mitteln vorziehen.

Wie kamt ihr auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?

Glim Skin ist als Idee aus vorangegangenen Forschungsprojekten an der RUB und meiner Doktorarbeit entstanden. Es hat mich schon während meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni beschäftigt, dass man die Technologie mit all ihren biomedizinischen Vorteilen jeder und jedem zugänglich machen sollte. Die Weiterentwicklung zu einem Kosmetikgerät war daher einfach der folgende Schritt in Richtung der alltäglichen Anwendung.

Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?

Das Vorbereiten einer Gründung ist immer zeit- und arbeitsintensiv und nicht zu unterschätzen. Zunächst habe ich die Zeit abends und an den Wochenenden genutzt, um daran zu arbeiten. Da die Idee der Ausgründung von unserem Professor unterstützt wurde, habe ich einen EXIST-Förderantrag geschrieben, der glücklicherweise bewilligt wurde, sodass Manuel und ich seit Beginn der Förderperiode hauptberuflich an der Umsetzung von Glim Skin arbeiten. Wenn man zu 100% hinter seiner Idee oder seinem Produkt steht, weiß man, wofür man seine Zeit verwendet und macht das die meiste Zeit auch sehr gerne.

Die WORLDFACTORY bedeutet für uns…

…Unterstützung mit Rat und Tat! Bei allen Fragen rund ums Gründen, allerhand organisatorischer Prozesse oder dem Stellen von Förderanträgen unterstützt uns das WSC immer tatkräftig oder vernetzt uns im Zweifel mit einem Experten zur Lösung unseres Problems. Durch ihre Erfahrungen sind die BeraterInnen des WSCs auch wirklich gut darin, Denkanstöße zu geben oder Probleme zu sehen und anzusprechen, die man vielleicht im Eifer des Gefechts gerade selbst übersieht.

Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?

Da wir beide als Elektrotechniker aus dem Forschungsumfeld kommen, ist es uns am Anfang schwergefallen, die Emotionalität unseres Produktes anzuerkennen. Der Leidensdruck, dem Schönheitsideal perfekter Haut zu entsprechen, ist insbesondere bei Jugendlichen geprägt durch die sozialen Medien oft immens. Es interessiert unsere potenziellen Kund*innen nicht, wie unser Kosmetikgerät funktioniert, solange es ihnen hilft. Das anzuerkennen und unser Produkt auch dementsprechend zu betrachten und nicht nur die Technologie dahinter zu preisen, fiel uns zunächst etwas schwer.

Was ist das Besondere an eurem Start-up?

Wir bringen mit unserer nachhaltigen und individuell einsetzbaren Lösung ein High-Tech-Produkt aus der aktuellen Forschung in jedes Badezimmer und ermöglichen es so, die Vorteile von Plasmatechnik allen Personen zugänglich zu machen.

Wo steht ihr aktuell und was kommt als nächstes?

Wir werden im Frühjahr dieses Jahres die Glim Skin GmbH gründen und beschäftigen uns derzeit intensiv mit dem Produktdesign und der anschließenden Zertifizierung unseres ersten Kosmetikgerätes.